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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 114

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
114 Kriegsschäden in Ostpreußen und Kriegshilfe. Die Zahl der Getöteten hat sich allmählich als wesentlich größer herausgestellt, als ursprünglich angenommen war. Immer von neuem fand und findet man vergrabene Leichen solcher Zivilpersonen, die bis dahin als verschleppt galten. Von den Verschleppten sind inzwischen auch sehr viele hingestorben, da die russische Regierung einen großen Teil dieser Verschleppten ohne Fürsorge der Verelendung hat anheim fallen lassen. Die Zahl der Flüchtlinge aus Ostpreußen hat insgesamt etwa 866 752 betragen, davon aus dem Regierungsbezirk Königsberg 189 400, aus Gumbinnen 320 352 und aus Allenstein 357 000. Bei der zweiten Flucht — im November 1914 — hatten etwa 400 000 Personen ihre Heimat verlassen. * * * In den ersten 21/2 Wochen nach der Kriegserklärung suchten die Russen die Mobilisierung und den Aufmarsch der schwächeren deutschen Armee zu stören. Daher beschränkten sich ihre Vortruppen im allgemeinen auf die Vernichtung der Telegraphen- und Fernsprechleitungen, der Bahnhöfe und Bahngeleise in den Grenzorten. Nur an einigen wenigen Stellen drangen sie tiefer ins Land ein, um die Stellung der deutschen Truppen zu erkunden. Bei diesen Vorstößen brannten bereits einzelne Häuser und Teile von Ortschaften nieder, aber größerer Schaden entstand nicht. So richtete z. B. das Schrapnellfeuer, das die Stadt Soldau am 4. und 5. August 1914 erhielt, kein nennenswertes Unheil an. — Das änderte sich, als die Hauptmasse der beiden russischen Heere die Grenze überschritt und unsere Heeresleitungen steh zur vorläufigen Räumung der Provinz bis auf die Umgebung von Königsberg und von Lötzen und den Westrand entschloß. Während dieses ersten Russeneinfalls — vom 17. August bis 13. September 1914 — litten vor allem die Städte und Ortschaften, die in der eigentlichen Kampfzone lagen, im Regierungsbezirk Königsberg z. B. Tapiau, Allenburg, Gerdauen. Aber die Russen vernichteten außerdem auf ihrem Rückzüge, was ihnen zu vernichten möglich war. In Soldau waren bis zum 27. August nur einige wenige Häuser niedergebrannt; am Abend des 27. und am 28. August, als den Russen die Umklammerung drohte, gingen gegen 100 Wohnhäuser in Flammen auf. Ein ähnliches Schicksal erfuhren, um nur einige zu nennen, am 27. August Ortelsburg, am 4. September Domnau, am 9. September Gerdauen und am gleichen Tage der Grenzort Prostken im Kreise Lyck. Ein sogenanntes Strafgericht vollzogen die Russen in Abschwangen und Almenhausen im Kreise Preußisch-Eylau; von 104 Gebäuden in ersterem Orte blieben nur 26 stehen, von 84 in Almenhausen nur 11. — Während des zweiten Russeneinfalls — vom Oktober/November 1914 bis Mitte Februar 1915 — haben wiederum wie im August und September 1914 die Ortschaften besonders gelitten, die im Feuerbereich der beiderseitigen Artillerie lagen. So sind im Kreise Angerburg in den Dörfern Wenzken, Gr. Strengeln, Kl. Strengeln, Gronden, Gron-dischken, Przytullen die Gebäude hauptsächlich für militärische Zwecke ab-

2. Der Weltkrieg - S. 3

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 3 — Verteidigung geführt. Die erste begann im ausgehenden Winter und dauerte bis in den Hochsommer. Die andere hob mit dem ersten Juli an und zog sich bis in den neuen Winter hinein, so daß beide zusammen sich auf die Zeit vom ersten Vorfrühling bis in den äußersten Spätherbst 1916 erstreckten und die Hauptkriegsereignisse des Feldzuges 1916 auf der Westfront bildeten. A. Die Schlacht vor Verdun. 1. Die militärische tage vor der Schlacht. Die Lage vor Verdun ergab sich aus den vorhergehenden Kämpfen. Zu ihrer Darstellung bedarf es daher nur einer kurzen Zusammenfassung der bereits geschilderten Ereignisse. Um die Wende vom August zum September 1914 war die mittlere Heeresgruppe der Franzosen, etwa zehn Armeekorps stark, zwischen Verdun und Reims geworfen worden (I. S. 24). Im Laufe des September hatte die kronprinzliche Armee die östlichen Vorstellungen der Festung bezwungen, die ihr zunächstliegenden südlichen Sperrforts bedroht und durch Eroberung des Sperr-forts Camp des Romains und Überschreitung der Maas die Sperrsortlinie durchstoßen und die Verbindung zwischen Verdun und Toul ein für allemal zerrissen (I. S. 36). Damit war die Einschließung Verduns auf der Nordwest-, Nord-, Nordost-, Südost- und Südfront vollendet. Diese schwere Schädigung der strategischen Lage wieder zu beseitigen, die deutschen Reihen zu durchbrechen oder zurückzuschieben, wenigstens aber die Verbindung zwischen den beiden festen Plätzen wieder herzustellen, war das Ziel einer Reihe sehr schwerer, heftiger Vorstöße, die die Franzosen während der letzten Monate des Jahres 1914 (I S. 36 und 37) und während der ersten Hälfte des Jahres 1915 an verschiedenen Stellen unternahmen. Ihren Gipfelpunkt erreichten die Angriffe im März und April 1915 (I. S. 94 und 95) und später im Juni und Juli 1915. Aber alle diese mit stärkstem Kräfteeinsatz wiederholten Vorstöße erreichten ihr Ziel nicht. Den Franzosen gelang es nicht, unsere Front an irgend einer Stelle zu erschüttern. Um die Mitte des Jahres 1915 trat Ruhe ein. Seitdem umspannten unsere Schützengräben in weitem Bogen von St. Mihiel im Süden, über Etain im Osten und Flabas im Norden bis etwa Abocourt im Nordwesten die Festung Verdun und ihr Verteidigungssystem. 2. Die Bedeutung Verduns und das Ziel der Kämpfe. Die Bedeutung und Eigenart der neuen Kämpfe um Verdun ist unmittelbar bedingt durch die strategische Lage der Festung. Zur Sicherung seiner Ost- und Nordostgrenzen hat Frankreich vor seine Hauptstadt ein groß angelegtes System von Festungen gelagert. Diese Grenzsperre zieht sich von Belfort über Epitml und Toul nach Verdun mit der Front nach Nordosten. Bei Verdun biegt sie nach Westen um und zieht sich über Reims und Laon bis zu den Sicherungen des Oisetals bei La Fere. Verdun bildet somit, wenn wir von der schwachen vorderen Grenzsperre an der belgischen Grenze absehen, den nordöstlichen Eckpfeiler des großen französischen Verteidigungssystems und hat infolgedessen schon gleich im Beginn des Krieges den Scheitelpunkt des Winkels bestimmen können, zu dem unsere Kampffront herunterklappen mußte. Aber in dieser wichtigen Bedeutung Verduns für die Verteidigung Frankreichs lag nicht die alleinige, ja nicht einmal die hauptsächlichste Bedeutung des Platzes. Die Festung sicherte mit ihrem breiten Fortgürtel, der noch dazu

3. Der Weltkrieg - S. 9

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
schaftlichen Mittelpunkte des von uns besetzten Hinterlandes bildeten das vorläufige Angriffsziel, die erstere das der Engländer, die letztere das der Franzosen. Das Gelände ist eine teilweise leicht, teilweise kräftig gewellte Ebene, fruchtbar und gut angebaut, mit vielen wohlhabenden Dörfern und einigen wenigen Waldstücken durchsetzt. Zwei Wasserläufe bilden starke Einschnitte: der Sommefluß und der Ancrebach. Die Somme durchläuft in hauptsächlich westlicher Richtung mit starken Windungen von der Stadt Peronne her eine versumpfte Niederung. Westlich der beiden Dörfer Cnrln und Frise durchbrach damals ihr Lauf mit den ihn einschließenden Sumpfwiesen in einer Breite von 4 km senkrecht das beiderseitige Grabensystem, an dessen Stelle hier nur Drahthindernisse vorhanden waren. Einen ähnlichen, allerdings nicht so bedeutungsvollen Abschnitt bildet der Ancrebach, der in einem nach Südosten geöffneten Bogen der hinter der feindlichen Front gelegenen Stadt Albert zueilt. Seine Niederuug durchschnitt vor Beginn des Kampfes bei Hamel und Thiepval die beiderseitigen Stellungen. So gliederte sich das Gebiet der Sommeschlacht in drei Abschnitte, den Nordabschnitt von Gommeconrt bis Hamel, den mittleren Abschnitt von Thiepval bis Curlu und den Südabschnitt von Frise bis Vermandovillers. Die feindliche Stellung war bis in den Frühling 1916 hinein ganz von Franzosen besetzt gewesen, seitdem hatten die Engländer den nördlichen Abschnitt übernommen. Dieser reichte noch bis über die Hälfte des mittleren Abschnitts herunter. Der Punkt, an dem sich beide Abschnitte berührten, lag ostsüdöstlich von Albert, südlich von dem Dorfe Montaban. . 3. Die artilleristische Vorbereitung. Der seit vielen Monaten mit größter Sorgsamkeit und unbeschränkten Mitteln vorbereitete Massenangriff wurde eingeleitet durch eilte starke Artilleriebeschießung, die sich vom 22. Juni ab zu immer größerer Heftigkeit steigerte und vom 25. an in ein kaum unterbrochenes Trommelfeuer überging. Ein wahrer Stahlorkan aus schier unzählbaren Geschützen aller Kaliber ging auf unsere Gräben Tag und Nacht nieder. Was unsere Kämpfer unter diesem fast pausenlos auf sie niederrasenden Geschoßhagel auszuhalten hatten, spottet jeder Beschreibung. Da wurden die Verhaue weggefegt, die Gräben eingeebnet, die deckenden Unterstände und Stützpunkte zertrümmert. Die Heranbringung von Schießbedarf und Nahrungsmitteln war kaum möglich; an Verstärkung oder Ablösung konnte nicht gedacht werden, da das rastlos wütende feindliche Artilleriefeuer nicht nur auf den Kampflinien lag, sondern auch das gesamte Hintergelände absuchte und ans eine Tiefe von mehreren Kilometern Tag und Nacht mit Eisen überschüttete. So lagen die Unseren in den Granatlöchern und Grabenresten, die Gasmaske vor dem Gesicht, fast ohne Nahrung, von Schutt und Erdreich bedeckt, jeden Augenblick dem Tod ins Auge schauend. Unsterblich wird der Ruhm der Männer bleiben, die nach solcher Tage Höllengraus noch unverzagt dem Feind die Stirn boten. In der Dankbarkeit des Volkes leben die ihrem Posten bis zum Tode Getreuen fort, denen der einstürzende Graben das Ehrengrab geworden ist. 4. Die ersten Hngriffe. Am 1. Juli, morgens 5 Uhr, schwoll auf der ganzen Front von Gommeconrt bis Vermandovillers, am meisten aber unmittelbar nördlich und südlich der Somme, das Trommelfeuer zu unerhörter Heftigkeit an. Verderbendrohend wälzten sich Gaswolken ihm nach. Es war

4. Der Weltkrieg - S. 12

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 12 — abschnitt oder die Trümmerstätte eines Dorfes zu entreißen. Wohl gelang es ihm mit seiner vielfachen zahlenmäßigen Überlegenheit hin und wieder, unsere Front auf einigen Abschnitten aus der vordersten Verteidigungslinie in die zweite zu drücken. Auch konnte es nicht ausbleiben, daß jeder dieser Fortschritte uns Verluste an Mannschaften und gelegentlich auch an Material zufügte. Aber unsere Gegner waren weit entfernt, ihr großes Ziel zu erreichen. Durch kamen sie nirgendswo. Die Kette hielt; sie wurde nur härter gehämmert im Feuer. Ferner wußten die Unseren, auch an den Stetten, wo sie schrittweise zurückwichen, dem in Masse anstürmenden Gegner so furchtbare Verluste beizubringen, daß die wirklichen Errungenschaften unserer Feinde außer jedem Verhältnis zu ihren Opfern standen. Endlich wurden auch in demselben Maße, wie sie sich von ihrer ersten Aufstellung entfernten und die Kampfbedingungen mit der forteilenden Zeit sich zugunsten der Verteidiger veränderten, die Fortschritte des Angriffs immer geringer. In der ersten Juliwoche waren die Erfolge immerhin nicht unerheblich gewesen. Aber schon in der Zeit, als die neu festgelegten Kampfstellungen ausgebaut wurden, stand unsere Front fast überall ziemlich fest. In den Tagen vom 6. bis 9. Juli vermochte der Feind sie nur an der nördlichen Hälfte des mittleren Abschnitts (im Gebiet südlich der Ancre) und hier auch nur um 1 — 2 km zurückzudrängen. Als aber etwa um die Mitte des Monats die neue Verteidigungsgruppe eingerichtet war, zerschellten an ihr selbst die wütendsten Angriffe. Trotz mehrerer Massenstürme und vieler Tag und Nacht tobeuder Einzelangriffe erzielte der Gegner lediglich das eine, daß ihm die Trümmerstätte des Dorfes Pozieres (im englischen Kampfraum des mittleren Abschnitts) in die Hände fiel. 8. Das Hbflauen der Schlacht im Huguft. Auch der Monat August brachte keine wesentliche Veränderung der taktischen Lage. Trotz fortgesetzter, äußerster Anstrengungen und blutigster Verluste gelang es dem Gegner nicht, noch nennenswerte Erfolge zu erzielen. Vielmehr geriet in diesem Monat ungeachtet aller mit größter Wildheit fortwütenden Kämpfe die ganze feindliche Offensive vollständig ins Stocken. Die Stimmung in den Vierverbandsländern ward dementsprechend immer gedrückter. Immer mehr brach sich der Gedanke Bahn: der Vorstoß an der Somme könne unmöglich das gesteckte Ziel des strategischen Durchbruchs erreichen. Man warnte davor, an einen leichten Sieg zu glauben; man mahnte zur „Demut"; ja, einer der Hauptschuldigen an dem fortdauernden Blutvergießen, der nachmalige englische Ministerpräsident Lloyd George, stellte ausdrücklich fest, daß ein'durchbruch gar nicht vernünftig sei. 9. Der Miederbeginn der Schlacht im September. Es ist kaum zweifelhaft, daß nach dem Stocken dieser großen Offensive im August innerhalb der englisch-französischen Heeresleitung ganz ernstlich über ihren Abbau beraten ward, wie ja um die nämliche Zeit auch die große russische Offensive sich festgerannt hatte und im wesentlichen abgebrochen wurde. Indessen trat Ende August Rumänien in die Reihe der Entente, und höchst wahrscheinlich bestand ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten dieses neuen Kämpfers und einer Erscheinung, die der September auf dem westlichen Kriegsschauplatz brachte: es flammte nämlich in diesem Monat die Sommeoffensive wieder auf. Diese zweite Periode der Riesenschlacht wich'

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. III

1845 - Heidelberg : Winter
Vorwort zur dritten Auflage. Da in so kurzer Zeit auch die zweite starke Auflage dieses Leitfadens sich vergriffen hat und mir dadurch die Gewißheit wurde, daß derselbe Vielen ein wirkliches Be- dürfniß befriedigt, so fühlte ich bei dieser dritten Auf- lage (welche von der Verlagshandlnng, um das Buch zugleich um einen billigeren Preis ablassen zu können, fünfmal stärker gemacht wurde, als die erste) mich ver- pflichtet, ihm abermals die gewissenhafteste Durchprüfung zu widmen. Was mir daher sowohl die Winke und Wünsche eines ehrwürdigen Staatsmannes und Geschichtforschers, der sich dieses Buches gütig annimmt, als auch eigene fortgesetzte Erfahrung und Erwägung seither an die Hand gaben, habe ich sorgfältig benützt, um das Buch nicht nur dem Inhalt nach genau zu berichtigen und gleichmäßig zu vervollständigen, sondern auch derform nach möglichst zu reinigen und es so dem Ziele einer feststehenden Gestaltung, die einem Schulbuche erst den rechten Werth verleiht, bis auf einen gewissen Grad

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. X

1845 - Heidelberg : Winter
I Aus dem Vorwort zur zweiten Auslage. in seiner gegenwärtigen Gestalt, sowohl in den ihm schon zugeneigten Kreisen, als vielleicht auch in noch weiteren, etwa gewürdiget wer- den wird. Und so sey denn dasselbe einer fortgesetzten freundlichen Nachsicht, vor Allem aber dem Segen Dessen empfohlen, der sich auch zum kleinsten Werke bekennen muß, wenn es nicht fruchtlos und vergeb- lich seyn soll. Grünstadt, im August 1842. 5). D.

7. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 448

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
448 erschöpft, iit Frankreich Geldmangel und Hungersnoth, und Preußen machte sogar Frieden zu Basel am 5. April. Es zog eine Demarkationslinie, die von den Franken nicht überschritten werden sollte; diese schloß sein eignes Gebiet, Hessen, Braunschweig und Hannover ab, nicht aber Schwaben und Vorder- östreich. Den Franzosen wurde Belgien und die batavische Republik überlassen, ja das ganze linke Rheinufer in einem geheimen Artikel, wogegen Preußen eine Entschädigung auf Kosten der kleineren Reichsstände ausbedungen wurde. So trat Preußen vom Kampfplatze ab. Bald folgte auch Spanien, von welchem die Repuplik St. Domingo oder Haiti gewann) der Großherzog von Toskana hatte schon vorher Frieden geschlossen. Sechstes Kapitel. Polen zum zweiten und drittenmale von den drei Mächten getheilt. (1795.) Preußen hatte mit der Republik vorzüglich deßwegen Frieden geschloffen, um nicht zu kurz zu kommen bei der neuen Beutetheilung im Osten. Katha- rina von Rußland nämlich hatte gegen die Franzosen nur Worte des Zornes geschickt und die Gelegenheit benutzt, die Türkei wieder anzugreisen. Diese vertheidigten abet ihre Festungen so hartnäckig, daß Katharina gegen kleinen Gewinn Frieden machte und mit der rückkehrenden Armee das wehrlose Polen überfiel und 4000 ^Meilen besetzte. (1792.) Da machte sich auch Preußen herbei und nahm 1000 ^Meilen und Oestreich ein kleineres Stück, der Rest wurde nun von den drei Machten bevormundet. (1793.) Aber im folgenden Jahre 1794 erhoben sich die mißhandelten Polen unter dem edlen Kosciusko, der mit Washington und Lafayette in Amerika gefochten hatte. Die Russen in Warschau wurden niedergemetzelt, kleinere Abtheilungen geschlagen und ganz Polen stand auf. Zuerst erschien die preußische Armee und Kosciusko mußte weichen, aber Warschau wurde vergeblich belagert und die Preußen wurden ge- nöthigt, sich wieder zurückzuziehen. Aber nun rückten auch die russischen Heere an, Kosciusko wurde geschlagen und fiel verwundet in russische Gefangenschaft)

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 287

1840 - Münster : Coppenrath
287 schine, fyat sich erhalten und ist auch bereits in mehren anderen Staaten eingeführt. Diese Maschine besteht aus mehren beweg- lichen Querbalken, für deren verschiedene Richtung auch eine verschiedene Bedeutung festgestellt ist. Man errichtet sie auf einer Anhöhe oder auf einem Thurme, damit die Zeichen von dem zweiten einige Stunden davon stehenden Telegraphen vermittelst einßs Fernrohres gesehen und schnell nachgemacht werden können. Diese Zeichen werden dann augenblicklich wieder von dem dritten, vierten rc. Telegraphen nachgeahmt, so daß die mitzutheilende Nach- richt, deren Inhalt natürlich aber nur kurz sein darf, von dem ersten Telegraphen an mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit durch die ganze Telegraphenlinie hindurch eilend in wenigen Mi- nuten an den Ort ihrer Bestimmung kommt. So schnell ist dieser künstliche Kurier, daß der Convent oft des Morgens durch ihn einen Befehl an seine Armee am Rheine ergehen ließ, und noch an demselben Morgen im Sitzungssaale durch ihn die Nach- richt zurückerhielt, daß der Befehl bereits vollzogen sei; obschon der Weg von Paris nach dem Rheine und zurück über 200 Stun- den betragt. Diese neue Erfindung leistete den Franzosen in ihren vielen Kriege die trefflichsten Dienste. — Der General Pichegru drang siegreich durch die Niederlande in Holland ein; der strenge Winter von 1794 aus1795 bauete ihm feste Brücken über Flüsse und Seen, und schon am 19. Januar hielt er seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatthalter floh nach England; darauf ward Holland in eine batavische Republik nach französischem Muster verwandelt (26. Jan. 1795). Sie mußte aber das Land längs der Maas von Mastricht bis Venloo an Frankreich abtreten und mit demselben ein Bündniß abschließen, woraus England an Batavien den Krieg erklärte. Preußen, miß- vergnügt über den Ausgang des unter so großen Hoffnungen un- ternommenen Krieges, trennte sich von seinen Verbündeten und schloß mit Frankreich einen besonderen Frieden zu Basel am 12. Juli 1795, und überließ der stolzen Republik seine jenseits des Rheines gelegenen Lander. Auch das hartbedrangte Spanien söhnte sich- zu Basel mit Frankreich aus und trat demselben seinen

9. Geschichts-Bilder - S. 478

1878 - Langensalza : Greßler
478 ihrer hingebenden Ausdauer schon so glänzende Beweise gegeben hatten. Bereits seit dem 12. Februar lagen die Preußen vor Düppel, aber das zu einer Belagerung so stark befestigter Werke unentbehrliche schwere Geschütz war noch nicht eingetroffen. Endlich, nach einem Zeitverluste von mehr als einem Monate, in der Nacht vom 29. zum 30. März, hatte man allmälig so viel Belagerungsmaterial zusammen, um ernstlich an's Werk gehen und zur Eröffnung der ersten Angriffs-Parallele schreiten zu können. — Das gezogene preußische Geschütz, das inzwischen zur Bewunderung und zum Schrecken von ganz Europa geworden ist, begann nun sein verheerendes Spiel und brachte die dänische Artillerie in den verschiedenen Schanzen bald zum völligen Unterliegen. Schon in den ersten Tagen gewannen die dänischen Offiziere die Ueberzeugung, daß gegen diese Zerstörungswerkzeuge die Schanzen auf die Dauer sich nicht würden halten können. Wie sollte man sich auch gegen Hohlgescbosse vertheidigen, die aus einer Entfernung von 1v4 Stunde daherbrausend, genau das Ziel trafen? Immer zahlreicher wurden die Batterien der Preußen sowohl auf dem Broackerland an der Seite des Wenning-Bundes wie im Norden der Düppelstellung, wo sich die Belagerer nach der Einnahme von Düppel, dessen Gehöfte und zahlreiche Häuser die Dänen nach und nach gänzlich in Asche legten, von Rackebüll bis nach Sandberg am Alsensunde einnisteten, Schanzen bauten und Batterie nach Batterie auffuhren, aus denen die nördlichen Forts auf Düppel eben so gut bestrichen wurden, wie der Alfen-sund mit den jenseits erbauten zahlreichen Schanzen, welche die Dänen zur Vertheidigung des tiefen Sundes und der Insel an allen günstigen Orten errichtet hatten. — Ungeachtet der kaum erwarteten Wirkungen des preußischen Artilleriefeuers bot die Belagerung Düppels doch so große Schwierigkeiten dar, daß besonnene Feldherren unmöglich an raschen Sturm denken konnten, wollten sie bei einem solchen zweifelhaften Unternehmen nicht Tausende von Menschenleben auf's Spiel setzen. Man beschloß daher, die Schanzen noch einige Tage lang zu beschießen. Dies geschah denn auch in dem Maße, daß die Erde von dem Tag und Nacht währenden Bombardement weit hin erbebte. Bereits auf den 14. April ward der Sturm auf die Schanzen festgesetzt, doch fand man die Entfernung von der zweiten Parallele bis zu den Schanzen, 6—700 Fuß, noch für zu bedeutend und unternahm in der Nacht vom 14. zum 15. den Bau einer dritten Parallele auf 500 Fuß Abstand. Dieselbe wurde bis zum 18. wesentlich erweitert und ihre Böschung mit Ausfallstufen versehen, um bequem überschritten werden zu können. Nachdem die Vorbereitung

10. Die altklassischen Realien im Realgymnasium - S. 70

1911 - Berlin : Teubner
70 Sie wohnen im Sommer in ledernen Zelten (tabernacula, pelles), im Winter in Baracken (casae). Den Hinteren, kleineren Teil nehmen der Feldherr, die oberen Offiziere, die cohors praetoria und die Hilfstruppen ein. Hier liegt das praetorium, das Hauptquartier, vor dem die Legionsadler aufgestellt werden, neben ihm die Rednertribne (tribunal, suggestus) mit dem Versammlungsplatze der Soldaten. Vor den Toren des Lagers stehen Abteilungen des Fuvolkes und der Reiterei auf Wache (in statione esse, excubare). Die Nachtwachen (vigiliae) von abends 6 Uhr bis frh 6 Uhr zerfallen in vier gleiche Teile (vigilia prima quarta). 3. Zur Schlacht zieht das Heer in der Regel vom Lager ans. Dieses dient zur Deckung und zur Aufbewahrung des Gepcks. Das erste Signal zur Schlacht wird durch das Aufhissen der Purpursahue (vexillum) auf dem Feldherrnzelt und das Blasen der geraden, metallenen Trompete (tuba) gegeben. Vor dem Lager ordnet der Feldherr das Heer zur Schlacht (aciem pro castris instruere). Hufig hlt er eine Ansprache (cohortatio) an dasselbe. Die gewhnliche Schlachtordnung ist die acies triplex. Vier Kohorten jeder Legion bilden in der Bereitschaftstellung (Taf. Iii. 2) das erste (prima acies, auch antesignani), drei das zweite (secunda acies), drei das dritte Tressen (tertia acies). Die Kohorten jedes Treffens werden mit bestimmten Zwischenrumen auf-gestellt. Auf beiden Flgeln der Legionssoldaten stehen die auxilia (ala, alarii), zu uerst die Reiterei. Auf ein zweites Signal beginnt mit bergang in die Kampfstellung (Taf. Iii. 3) durch Einrcken des zweiten Treffens in die vordere Linie der Vor-marsch (signa inferre), anfangs im Schritt, in der Nhe des Feindes im Laus (concursus) und unter lautem Geschrei (clamor). Man schleudert zuerst das Pilum und greift dann zum Schwerte. Besondere Formen der Schlachtordnung sind: cuneus, der Keil, eine geschlossene Angriffskolonne, orbis, der Kreis, durch den man sich nach allen Seiten zu decken sucht, und testudo, das Schilddach, das zum Angriff gegen feste Stellungen gebildet wird, indem das erste Glied die Schilde vor die Brust, die brigen Glieder der den Kopf zusammenhalten (Taf. Ii. 8). 5. Die Belagerung. 1. Obsidio, obsessio, die Blockade, Einschlieung, geschieht durch die circumvallatio, die Umwallnng, in welcher castella, Redouten, angebracht sind. Hinter derselben befinden sich die ein-schlieenden Truppen in einzelnen Lagern. Das wesentliche Ziel
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